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Samstag, 1. Februar 1997

Aus der Verdammnis

Stumm schaue ich euch an
und schreie in mich hinein ganz laut.
Doch ihr habt Ohren und seit taub.
Ich frag’ mich, wie alles begann,
frag ihn, der meine Seele raubt’.

Kalt bohrt sich das Schwert
in meinen Leib, in meine Brust,
nimmt mir die Lebenslust.
Nach ihr sich mein Herz verzehrt,
wie Feuer auf meiner Stirn des Todes Kuss.

Von hier kann ich sehen –
Ăśber die Stadt, die GrĂĽne der Wälder – schweben,
sehe und beginne mich langsam abzuheben. 
Und in all den Wehen
erkenne ich das Leben.

Sinnlos war mein Wehren,
ergeben steh’ ich nun vor Gott.
Alles, was ich war, erscheint wie Spott,
Schatten meiner selbst. In all dem Schweren
halt’ ich inne von meinem Trott.

Langsam fällt der Regen.
Tränen unbemerkt zeichnen mein Gesicht.
All das Unwesentliche verliert an Gewicht.
Und aus der Verdammnis erlang’ ich Segen,
und sehe zwischen den Schatten Licht.