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Samstag, 1. Februar 1997

Schattenland

Nacht liegt über Schattenland.
Der Antwortgeber nimmt mich an der Hand.
Nehm’ ich den Wind, nehm’ ich das Meer,
meine grosse Fragenschale wird Sinnes leer.

Der Wind trägt mich zu den blauen Winterbergen.
In diesen Höhen selbst angepasste Bäume sterben.
Dunkle Wolken versperren die Sicht.
In Schattenland gibt es niemals Licht.

So tauche ich auf Meeresgrund
und mache unerwartet einen Fund:
Siebentausend weisse Perlen liegen hier.
Von allen diesen nehme ich die Vier,

und steige auf zu meinem Vater Wind -
schau her, diese vier in meinem Munde sind!
Setze sie in deine Krone ein,
treib die Wolken fort, gib uns Sonnenschein!

Der Himmel weint goldne Tränen in das Meer.
Es ist dunkel nicht mehr ganz sosehr.
Eine Taube zu den Blauen Bergen fliegt.
Die Nachtigall singt ein Sommerlied.

Ich habe Rosen auf dem Berg gepflanzt
und träum vom Bär, der zum zweiten Male tanzt.
Drei strahlende Perlen finde ich in meiner Hand.
Nun gibt es keine Schatten mehr im Land.