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Samstag, 1. Februar 1997

Schwüre im Wind

Drückender Sommertag, stürmische Winternacht,
Biese, Sturm – peitscht hoch die Gischt,
wandelbar sein unsehbar Gesicht,
manchmal tobt er wild, manchmal weht er sacht.

Die Blätter reisst er von den Bäumen.
Die Vögel mit ihm ziehen.
Weiss allein, wohin unsere Gedanken flieh’n.
Formt watteweiche Wolken von Träumen.

Unsere Tage wie diese Blätter sind;
Im Winter die Hoffnung mit den Vögeln zieht,
- einer singt ein Sommerlied -
unsere tiefsten Gefühle kennt nur der Wind.

Wenn man stetig vorwärts geht,
nicht versucht, die Blätter zu sammeln,
- die sind ja doch gegangen! -
dann immer ein Luftzug weht.

Da! Bin ich selbst der Wind.
Will stürmisch halten dich,
doch liebenden Auges sehend, tu ich’s nicht.
Stumme Tränen weinend, des wehenden Windes Kind.

So fern wirst du mir sein.
Meine Sehnsucht, Wunden von meinem Herz -
ihm Klage ich meinen Schmerz.
Liebende Worte spreche ich da hinein.

Wo immer wir beide sind,
fühlst du im Wind meine Worte, meine Küsse'
Ich schicke sie dir, zu sagen, wie sehr ich dich misse, 
überall weht der Wind...